Kochen, Essen, Küche und Kühlschrank

Stein des Anstosses für Streit und Unstimmigkeiten in WGs ist häufig auch die Nutzung der Küche und insbesondere des Kühlschrankes. Fakt ist nun mal, dass wir Menschen zwischendurch auch mal etwas essen müssen, um zu überleben. Das gilt leider auch für Studierende.

Wenn jemand von euch mit dem Küchenputzdienst dran ist und während des Reinigens sieht, dass der Käse eines Mitbewohners bereits kurz davor ist, auf einer Schimmelpilzwolke aus dem Kühlschrank zu gleiten, dann weist doch den entsprechenden Mitbewohner darauf hin. Wenn ihr über den Putzplan redet, könnt ihr auch entscheiden, wie ihr in solchen Situationen reagieren sollt. Entweder der mit dem Putzdienst vertraute Mitbewohner darf Verschimmeltes aus dem Kühlschrank entfernen und dem bzw. der entsprechenden Mitbewohner/in eine Notiz hinterlassen, oder aber es wird grundsätzlich nichts aus den Fächern der anderen weggeschmissen und diese müssen das eklige Zeug umgehend selbst entsorgen.

Good to know: Was du in einer WG fürs Leben lernst?

Dass in jedem von uns die Fähigkeit steckt, Leben zu erschaffen. Damit meinen wir nicht die menschliche Fortpflanzung, du Ferkel, denn dafür gibt es «Verhüeterlis», sondern dass wenn man lange genug wartet, dass aus Lebensmittel neue Lebensformen entstehen können.

Selbstverständlich seid ihr alle erwachsene Menschen und könnt miteinander reden, das heisst wenn du ein absolut unverschämt verführerisch aussehendes Himbeertörtli im Fach deiner Mitbewohnerin entdeckst, das dich förmlich darum anfleht, von dir verputzt zu werden, dann frag doch deine Mitbewohnerin einfach kurz. Weil wir selbst schon in einer ähnlichen Situation waren, hier ein Textvorschlag für eine kurze WhatsApp:

«Dein Himbeertörtli im WG-Kühlschrank hat furchtbar gewinselt, weil es so einsam war. Als ich die Kühlschranktür geöffnet habe, ist es mir fast entgegengesprungen und hat mich angefleht, dass ich es essen soll, weil es im Kühlschrank so furchtbar kalt ist, weil es Angst vor dem bösen Schimmelkönig hat und es sich nach der Wärme (m)eines Magens sehnt. Darf ich es erlösen?»

Das alles bedeutet natürlich nicht, dass ihr nicht auch zusammen kochen könnt –ganz im Gegenteil. Denn gerade das gemeinsame Zubereiten von Essen ist eine hervorragende Möglichkeit, das Zusammenleben in der WG sinnvoll zu gestalten. Legt doch beispielsweise bestimmte Tage in der Woche fest, an denen ihr fix gemeinsam ein Essen zubereitet. Die Zutaten dafür könnt ihr aus der WG-Kasse bezahlen oder einfach zusammenschmeißen, was jeder noch in seinem Fach hat1. Und wenn du keine Lust hast, dir selbst zu überlegen, was du oder ihr in eurer WG kochen könnt, dann wirf einen Blick auf unsere einfach zu kochenden Lieblings-Rezepte.

Fun Fact: Dinge, die es in jeder WG gibt...

... den Glasberg: Gläser zu horten, als wären es Panini-Sammelkarten, ist vollkommen ok, weil die Glassammelstelle ja auch so unverschämt weit weg von eurer WG platziert wurde. Frechheit!


  1. Haben wir aus deiner Sicht einen wichtigen Tipp vergessen? Dann lass es uns wissen!

Die mitunter einfachste Regelung bezüglich des Essens und Kochens ist, wenn sich jeder sein Essen selbst besorgt und zubereitet. Es ist nämlich einfach nur ärgerlich, wenn sich jemand den letzten Tropfen Milch oder das letzte Stück Brot genommen hat. Damit einher geht auch die dringliche Empfehlung, dass jede/r Mitbewohner/in ein eigenes Fach im Kühlschrank hat – notfalls müsst ihr euch in einer grossen WG dazu einen zusätzlichen Kühlschrank anschaffen.

Wenn jede/r Mitbewohner/in sein eigenes Kühlschrankfach hat, dann sollte auch klar sein, dass diese Fächer für alle anderen WG-Mitglieder, inklusive Gästen und Besuch, absolut tabu sind. So spiessig das auch klingen mag: platziert ein Schloss an eurem Kühlschrank, wenn ihr eine WG-Party schmeisst!

So ganz nebenbei erwähnt: die gleichen oben erwähnten Regelungen gelten natürlich auch für eure Getränke. Das einfachste ist, wenn sich jede/r Mitbewohner/in in einer WG die eigenen Getränke besorgt und es auch klar ist, dass Gästen dann nur die eigenen Getränke angeboten werden dürfen!

Es mag zwar auf den ersten Blick wie ein unnötiger Luxus wirken und oftmals könnt ihr euch dies aufgrund von Wohnungsmangel in Hochschulstädten auch nicht aussuchen, aber falls ihr die Wahl habt, dann entscheidet euch für eine Wohnung mit Spülmaschine. Es ist sehr, sehr, sehr viel angenehmer und zeitsparender, wenn ihr für den Abwasch auf eine solche Maschine zurückgreifen könnt, anstatt alles von Hand abwaschen, abtropfen und trocknen zu müssen.


Gerade für WGs können Küchengeräte eine enorme Erleichterung darstellen. Denn egal ob nun jeder sein eigenes Essen zubereitet oder ob ihr öfter mal zusammen kocht: wenn ihr fürs schälen, schnippeln, mixen, hacken, zerkleinern, kochen, dünsten, toasten, rösten, dämpfen oder braten auf entsprechende Küchenhilfen zurückgreifen könnt, macht ihr euch allen das Leben (sehr viel) einfacher.