WG vs. Studentenwohnheim vs. eigene Wohnung

Eine eigene Wohnung weit über den anderen Dächern der Stadt ist der Traum vieler junger Menschen, die aus dem behüteten elterlichen Zuhause ausziehen und sich ins Abenteuer Studium wagen. Da ein studentisches Budget aber in der Regel klein ist, währenddem die Preise für Wohnungen in den Schweizer Hochschulstädten normalerweise viel zu hoch sind, lässt sich dieser Traum kaum mit der Realität auf dem Wohnungsmarkt verbinden - ausser du gewinnst im Lotto.

Das heisst jedoch nicht, dass es unmöglich ist, auch als Studierender an einer Schweizer Hochschule eine coole Wohnung oder ein schönes WG-Zimmer zu finden. Und selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, während deines Studiums zu Hause bei deinen Eltern wohnen zu bleiben - sofern diese das mitmachen. Die Vor- und Nachteile dieser Alternative kennst du selbst sehr viel besser als wir, weil nur du die spezifischen Vor- und Nachteile deiner eigenen Familie kennst. ;)

Bevor du dich Hals über Kopf auf die Suche nach einer neuen Unterkunft stürzt, solltest du dir selbst folgende drei grundlegenden Fragen beantworten, denn deine Antworten auf diese drei Fragen werden deine Suche nach einer geeigneten Unterkunft massgeblich beeinflussen:

1. Wie viel Geld hast du?

Wenn die Antwort auf diese Frage «einige Hundert Franken pro Monat» ist, dann kommt eigentlich nur eine WG oder ein Platz in einem Studentenwohnheim in Frage - oder du bleibst bei deinen Eltern wohnen. Mit viel, sehr viel Glück findest du zwar auch eine Einzimmerwohnung in diesem Budgetrahmen, in den Hochschulstädten wirst du für dieses Budget dann aber mit einigen Abstrichen wie beispielsweise sehr alten und kaum renovierten Gebäuden leben müssen. Wenn du rund 1'000 Franken pro Monat für deine Bleibe ausgeben kannst, dann hast du sowohl hinsichtlich einer eigenen Wohnung, als auch bezüglich eines WG-Platzes ein wenig mehr Auswahl. Und wenn du dann noch ein paar Gleichgesinnte mit einem ähnlichen Budget pro Monat findest, dann könnt ihr bereits damit anfangen, eine für studentische Verhältnisse mittlere Luxus-WG zu planen. Fazit: dein Budget bestimmt massgeblich und noch vor allem anderen, wie du wohnen (können) wirst.

2. Gemeinsam oder alleine?

Wenn du in deinen eigenen vier Wänden deine Ruhe und Privatsphäre haben willst, dann bleibt dir eigentlich nur eine eigene Wohnung als Alternative übrig. Falls du nichts gegen etwas Gesellschaft hast, dann solltest du dich als nächstes fragen, ob du lieber mit Bekannten und Freunden oder auch mit bildfremden Menschen zusammenleben könntest. Sollen es nur Freunde sein, dann musst du entweder in eine bestehende WG in deinem Bekanntenkreis ziehen oder eine neue WG gründen. Wenn du nichts dagegen hast, dass du in den ersten Wochen den Namen der Person nicht kennst, die dir am Frühstückstisch gegenüber sitzt, dann steht dir die ganze weite Welt der WGs und Studentenwohnheime offen.

3. Nähe zur Hochschule?

Wir haben in Bezug auf Frage 1 zwar gesagt, dass dein Budget massgeblich darüber entscheiden wird, wie du wohnen wirst, dabei jedoch verschwiegen, dass die Auswahl an verfügbaren Wohnformen für ein gegebenes Budget selbstverständlich auch enorm davon abhängt, ob du mitten in der Stadt Zürich nach einer Bleibe suchst oder ob dein zukünftiges zu Hause aus etwas ausserhalb und damit weiter weg von deiner Hochschule sein darf. Grundsätzlich gilt: je grösser deine Bereitschaft und Frusttoleranz gegenüber dem Pendeln und schreienden Schulkindern im Tram, Bus oder Zug ist, desto mehr wirst du dir auch leisten können. 1'000 Franken pro Monat können im Hochschulviertel der Stadt Luzern gerade mal so für einen WG-Platz reichen, dir etwas weiter ausserhalb aber bereits eine schicke kleine Einzimmerwohnung ermöglichen.

Ein Studium ist teuer - auch in der Schweiz mit ihren (vergleichsweise) geringen Studiengebühren. Deshalb verwundert es auch nicht, dass deine Eltern mehr oder weniger kurz nach deinem 18. Lebensjahr keine grossartige Lust mehr haben, dich finanziell weiterhin durchzufüttern - obwohl sie das auch während deines Studiums müssen, sofern es deine Erstausbildung ist1. Darum ist das Schicksal (sehr) vieler Studierender das WG-Leben.

Das bedeutet, dass du dich (in der Regel zum ersten Mal in deinem Leben) fort von zu Hause in einer unbekannten Stadt wiederfindest - und auf eng(st)em Raum mit hoffentlich Gleichgesinnten eingepfercht leben wirst. Warum? Weil dies in den allermeisten Fällen schlichtweg die günstigste Form des Wohnens und Lebens ist.

Genau darum ist eine Wohngemeinschaft (WG) für viele (angehende) Studierende das Mass aller Dinge, wenn es darum geht, nach dem Auszug aus dem elterlichen zu Hause eine neue Bleibe zu finden. Dies liegt vor allem an den zahlreichen namhaften Vorteilen dieser Wohnform2:

Zusammen ist man weniger alleine

Gerade wenn du aus einem Elternhaus ausziehst, in dem immer (sehr) viel los war, dann kann es zu Beginn eine enorme Umstellung sein, wenn du plötzlich alleine wohnen musst. Eine WG bietet dahingehend den entscheidenden Vorteil, dass du (fast) nie alleine sein wirst. Wenn du nach einem langen Tag an der Uni auf ein vertrautes Gesicht in der Küche triffst, bei einem Feierabendbier über deinen Tag quatschen kannst, zusammen mit deinen Mitbewohnern/innen kochst oder einfach nur jemand für Hintergrundgeräusche in der Wohnung sorgt, dann weisst du, wieso eine WG etwas Grossartiges sein kann.


Neue Freunde finden

Gerade wenn du alleine und ohne deinen bisherigen Freundeskreis in einer Hochschulstadt ziehst, eignet sich eine WG hervorragend dafür, um rasch neue Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden.


Freude oder Fremde - du entscheidest

Wenn du eine WG neu gründest oder in eine bestehende WG einziehst, kannst du in der Regel selbst entscheiden, ob du mit völlig Fremden oder mit deinen besten Freunden aus der Gymnasialzeit zusammenziehst. Du hast die Wahl!


Erfahrungsschatz von WG-Veteranen

Wenn du in eine WG einziehst, in der Mitbewohner/innen leben, die bereits seit einigen Jahren an das WG-Leben gewöhnt sind, dann kannst du von deren Erfahrungen hinsichtlich des rücksichtsvollen Zusammenlebens und dem Aufstellen von WG-Regeln profitieren.


Teilen der Hausarbeiten

In einer WG werden in der Regel nicht nur die anfallenden Mietkosten geteilt, sondern auch die zu erledigenden Hausarbeiten, wie beispielsweise das Staubsaugen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.


Lebenserfahrung sammeln und Soft Skills erlernen

Durch den Zuzug in eine WG kannst du wertvolle (Lebens-)Erfahrung sammeln und womöglich zum ersten Mal auf eigenen Beinen stehen, ohne dass du dich sofort um alles alleine kümmern musst. So hast du in einer WG die Möglichkeit, durch das Zusammenleben mit anderen deine sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln und lernst auch dich selbst besser kennen - weil deine Privatsphäre eingeschränkt ist und du Rücksicht auf deine Mitbewohner/innen nehmen musst. Du wirst so Gelassenheit, Kompromissbereitschaft und Kommunikationsfähigkeiten erlernen.


Unterstützung

Weil du in einer WG nicht alleine bist, können dich deine Mitbewohner/innen unterstützen, wenn du das brauchst - beispielsweise wenn du mal krank bist. Aber auch wenn du während des Lernens für deine Prüfungen - trotz der fast 15'000 kostenlosen Zusammenfassungen, Prüfungen etc. im FileExchange auf dem uniboard.ch - auf Probleme stösst und das Glück hast, mit Kommilitonen zusammenzuwohnen, sind solche Mitbewohner/innen äusserst praktisch.


Die Kosten

Der gleichzeitig grösste Vorteil und für die meisten Studierenden vermutlich auch die stärkste Motivation, in einer Wohngemeinschaft zu leben, sind die im Vergleich zu anderen Wohnformen vorteilhaften Kosten. Dies basiert auf einfacher Mathematik: wenn sich mehrere Mitbewohner/innen die Kosten für eine (neue) Wohnung teilen, muss jeder Einzelne weniger zahlen, als wenn er oder sie alleine wohnen würden. Und wenn du in eine bestehende WG einziehst, sind dort oftmals sogar schon Möbel vorhanden, die du günstig von deinem Vorgänger übernehmen kannst - oder du findest günstige gebrauchte Möbel im Marktplatz auf dem uniboard.ch. Gerade für Studierende mit einem geringen Budget ist eine WG also die (finanziell) optimale Lösung.


Wohnungsverfügbarkeit

Es ist in der Regel etwas einfacher, auf dem Wohnungsmarkt von Hochschulstädten eine WG-taugliche Wohnung zu finden, als eine bezahlbare Ein- oder Zweizimmerwohnung für dich selbst.

Eine WG kann aber auch Nachteile haben, die wir dir auf keinen Fall verschweigen wollen. Denn ob eine WG für dich die richtige Wohnform ist, hängt auch stark davon ab, ob du mit den folgenden Nachteilen1 leben kannst:

Du musst mit deinen Mitbewohnern/innen reden

Einer der bedeutendsten Vorteile einer WG, nämlich dass du nicht alleine bist, kann gleichzeitig auch ein Nachteil sein. Wenn du generell jemand bist, der nicht gerne mit anderen und womöglich noch fremden Menschen spricht und interagiert, dann wird es in einer WG auch eher schwierig für dich. Ausser wir sprechen von einer reinen Zweck-WG, dann entfällt dies natürlich.


Kompromisse

Wie schon fürs Zusammenleben in der Familie oder in einer Beziehung gilt auch für eine WG, dass du - in erfahrungsgemäss allen Lebensbereichen - zu Kompromissen bereit sein musst. Das heisst vor allem «Extremisten» in allen Ausprägungen werden es in einer WG besonders schwer haben. Wenn du also absolut keinen Schmutz oder Lärm dulden kannst, dann solltest du es dir zweimal überlegen, ob du in eine WG ziehst - oder dir Mitbewohner/innen suchen, die diesbezüglich gleich ticken wie du.


Streit

Es wird in jeder WG zwangsläufig mal zu Streit kommen - egal ob es dabei um eine verschwundene Cervelat aus dem Kühlschrank, um die Stromkostenabrechnung, das Vergessen des Herausbringens des Mülls oder eine unangekündigte WG-Party geht. Diese Konflikte müssen ausdiskutiert und gelöst werden, egal ob du darauf Lust hast oder nicht.


Eingeschränkte Privatsphäre

Es ist in einer WG fast unumgänglich, dass deine Privatsphäre bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein wird - weil du eben nie ganz alleine sein wirst. Du hast zwar in der Regel dein eigenes Zimmer, das dir als Rückzugsort dient, jedoch wirst du auch darin nie ganz ohne Einflüsse deiner Mitbewohner/innen leben können. Insbesondere in geteilten Wohnbereichen wie der Küche, dem Wohnzimmer und oft auch dem Badezimmer wirst du nie so alleine sein wie in einer eigenen Wohnung.


Ohne Geduld und Rücksicht geht's nicht

Du wirst in einer WG nicht nur gegenüber dem Verhalten und den Macken deiner Mitbewohner/innen entsprechende Kompromisse eingehen müssen, sondern wirst auch dein eigenes Verhalten in der einen oder anderen Hinsicht anpassen müssen, weil es ohne gegenseitige Rücksichtnahme in einer WG nicht funktionieren würde.


Notwendige Frusttoleranz

Es wird selbst in der besten WG mit den ausgeklügelsten WG-Regeln zu Situationen kommen, in denen du eine gewisse Frusttoleranz zeigen müssen wirst. Zum Beispiel wenn dein Mitbewohner zum 1000sten Mal das Licht brennen lässt, weil er ein elendes Hirni ist. Oder wenn sich der Bruder deiner Mitbewohnerin bereits das dritte Mal in der Woche deine Milchschnitte aus deinem Kühlschrankfach klaut. Oder wenn deine Mitbewohnerin beispielsweise nach einer Partynacht eine «Kurzzeitbekanntschaft» mit nach Hause bringt und die beiden dann ihr altes Bettgestell zum Wackeln und Quietschen bringen.


Die Sache mit dem Putzen

Gerade das leidige Thema des Putzens und der damit zusammenhängende Putzplan ist ein häufiger Grund für Konflikte in einer WG. Das liegt ganz einfach daran, dass (fast) jeder Mensch seine ganz eigene und persönliche Vorstellung von Sauberkeit und Hygiene hat. Damit musst du in WGs zu leben lernen, Kompromissbereitschaft zeigen, deine Mitbewohner/innen erziehen und/oder auch schon mal den Dreck von anderen wegbringen. Und wer macht das schon gerne?


Schwierigere Zwischenvermietung

Wenn du mal für längere Zeit ins Ausland oder eine andere Stadt ziehen musst - beispielsweise für eine Sprachreise, ein Austauschsemester oder ein Praktikum - dann lässt sich ein WG-Zimmer in der Regel schwieriger zwischenvermieten als eine Wohnung, in der du alleine wohnst, weil deine Mitbewohner/innen mit der Zwischenvermietung und dem neuen Mitbewohner bzw. der neuen Mitbewohnerin einverstanden sein müssen. In deiner eigenen Wohnung triffst du diese Entscheidung selbst.


Denk dran: die WG existiert nicht. Der Begriff einer Wohngemeinschaft wird für ein breites Spektrum an Formen des Zusammenlebens genutzt - von einer reinen Zweckgemeinschaft, in der allerhöchstens die Küche geteilt wird, währenddem jede Person ihren eigenen Kühlschrank und Fernseher in ihrem Zimmer hat, bis hin zu beinahe familiären Verhältnissen, wenn Freunde zusammenwohnen, die sich bereits seit ihrer frühen Kindschaft kennen. Mit anderen Worten: jede WG ist anders, was für dich bedeutet, dass du immer auch mit einer gewissen Flexibilität ins WG-Leben starten solltest.

Das aus unserer Sicht aber Wichtigste hinsichtlich des (Zusammen-)Lebens in einer WG ist: das WG-Leben schreibt die besten Geschichten! Ganz besonders die obligatorischen WG-Partys sind dabei absolut prädestiniert dafür - und wir sind uns sicher, dass ihr immer einen Anlass finden werdet, um zu feiern. Denn neben den mehr oder weniger lästigen Verpflichtungen in einer Wohngemeinschaft, wie z.B. Essen einzukaufen, zu kochen oder zu putzen, bieten gerade WGs und insbesonders WG-Partys die Möglichkeit, viele neue Menschen kennenzulernen, gemeinsam zu feiern und eine unvergessliche Zeit miteinander zu verbringen. Dies ist wohl der entscheidendste Vorteil einer WG, denn keine andere Form des Wohnens bietet dir diese Möglichkeit.


  1. Haben wir aus deiner Sicht wichtige Nachteile einer WG vergessen? Dann lass es uns wissen!

Eine besondere Form der WG ist das sogenannte «Wohnen für Hilfe». Dabei wohnst und lebst du zur Untermiete bei älteren Menschen und hilfst ihnen dafür im Haushalt und Alltag. Im Gegenzug musst du in der Regel nur eine sehr kleine Miete zahlen und bekommst ab und zu auch ein leckeres Essen auf den Tisch, das du nicht selbst kochen musst.

In der Schweiz vermittelt beispielsweise die Stiftung «Pro Senectute» solche Wohnen für Hilfe-Plätze. Hier findest du mehr Informationen dazu.

Gemisch-geschlechtliche WGs unterliegen noch einmal ganz eigenen Begebenheiten, Regeln, Vor- und Nachteilen als reine Männer- oder Frauen-WGs. Wir wollen uns dabei gar nicht erst auf die Diskussion einlassen, ob Freundschaften zwischen Frauen und Männern überhaupt möglich sind, weil darüber wohl noch Jahrhunderte lang diskutiert werden wird. Zu Problemen kann dabei führen, dass Männer und Frauen oft gänzlich unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben haben. Egal ob es nun deine männlichen oder weiblichen Mitbewohner/innen sind, die nicht gleich viel Wert auf Sauberkeit legen oder mit ihren Kosmetika das halbe Badezimmer besetzen - solche Differenzen können zu Konflikten führen. Fakt ist aber auch, dass du in einer gemischt-geschlechtlichen WG vom anderen Geschlecht viel lernen kannst - was wiederum dafür spricht, dass du in WGs im Allgemeinen auch viel für dein Leben lernst. Und selbstverständlich ist gerade für Singles eine gemischte WG auch eine hervorragende Möglichkeit, sich in neutraler Umgebung ohne, ganz ohne Hoffnungen und Erwartungen, an die Gegenwart des anderen Geschlechts zu gewöhnen - und mit ein wenig Glück auch die Liebe fürs Leben zu finden.

Studentenwohnheime sind im Grunde genommen nichts anderes als eine Extremform einer WG - weil du dir deine Mitbewohner in der Regel nicht aussuchen kannst, sondern schlicht und einfach um eines der wenigen verfügbaren, dafür aber auch günstigen und meist sogar bereits eingerichteten Zimmer in der Nähe deiner Hochschule kämpfst - manchmal sogar, ohne dieses Zimmer vorher gesehen zu haben.

Wenn wir uns die eigentliche Wohnsituation in Studentenwohnheimen anschauen, dann sind sie einer WG oft sehr ähnlich. Dabei gilt genauso wie für WGs auch für Studentenwohnheime: die jeweilige Wohnsituation kann sehr unterschiedlich sein. Du wirst von Einzelzimmern mit geteilter Küche und gemeinsamem Bad über Einzimmer-Appartements bis hin zu vollwertigen WG-Zimmern alles vorfinden. Auch die Vorteile 1 einer WG und eines Studentenwohnheims ähneln sich stark, wobei für letztere einige spezifische Begebenheiten von Bedeutung sind:

Nähe zur Hochschule

Studentenwohnheime befinden sich in der Regel - was zu ihren grössten Vorteilen zählt -in der Nähe einer Hochschule. Das heisst wenn du nicht gerne weit läufst oder so wenig Zeit wie möglich im Zug, Tram, Bus oder auf deinem Fahrrad, Roller oder Auto verbringen willst, dann bist du mit einem Zimmer in einem Studentenwohnheim in der Regel gut bedient.


Studentische Verwaltung

Verwaltet werden Studentenwohnheime oft von Studierendenverbänden, Stiftungen oder den Hochschulen, wobei meist Studierende zumindest in den jeweiligen Verwaltungsapparaten involviert sind, damit sichergestellt wird, dass deren Interessen, Anforderungen und Wünsche berücksichtigt werden.


Sozialleben und Infrastruktur

Viele Studentenwohnheime bieten nicht nur eine Waschküche, einen bereits vorhandenen Telefon-, Internet- und TV-Anschluss, sondern darüber hinaus auch Gemeinschafts- und Fernsehzimmer. Diese stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, um neue Freundschaften zu knüpfen und/oder Liebschaften zu beginnen und so auch etwas für dein Sozialleben zu machen.


Kosten bei der Möblierung sparen

Sparfüchse werden sich nicht nur darüber freuen, dass die Mietpreise für Studentenwohnheime meist tief sind, sondern auch dass die Zimmer oft schon möbliert vermietet werden, wodurch du dir Kosten für Möbel sparen kannst - oder du besorgst dir günstige gebrauchte Möbel von anderen Studierenden. Rechnen kannst du dabei in der Regel mit einem vorhandenen Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Stuhl und Regalen. Oft werden sogar eine Matratze und Bettbezüge zur Verfügung gestellt.


Nicht selbst putzen

Studentenwohnheime haben mit WGs gemein, dass du dir das Bad, Toiletten und/oder Küchen oftmals mit anderen teilen musst. In der Regel musst du diese aber nicht selbst putzen, weil dies vom Wohnheim angestellte Putzkraft übernehmen.


Keine bösen (Kosten-)Überraschungen

Das Wohnen in einem Studentenheim bringt dir den Vorteil mit, dass du den monatlichen finanziellen Aufwand kennst und so langfristig planen kannst - weil keine bösen Überraschungen wie z.B. Strom- oder Heizungsnachzahlungen auf dich zukommen können.


  1. Haben wir aus deiner Sicht wesentliche Vorteile eines Studentenwohnheims vergessen? Dann lass es uns wissen!

Genauso wie eine WG weisen auch Studentenwohnheime einige spezifische Nachteile 1 auf, über die wir sprechen müssen und über die du dir im Klaren sein solltest:

Begrenztes Angebot, lange Wartezeiten

Die Plätze in Studentenwohnheimen sind in der Regel äusserst beliebt, weshalb extrem lange Wartelisten existieren und es deshalb sehr schwierig ist, an ein Zimmer heranzukommen.


Kein Wunschkonzert

Gerade weil die Plätze in Studentenwohnheimen begrenzt sind und lange Wartelisten existieren, solltest du dir im Klaren darüber sein, dass deine individuellen Wünsche (hinsichtlich Mitbewohnern/innen, Art der Unterbringung, etc.) nicht immer berücksichtigt können werden.


Deine Mitbewohner/innen - ein Überraschungsei

Der wesentliche Unterschied zwischen Studentenwohnheimen und WGs ist, dass du dir in ersteren deine Mitbewohner/innen in der Regel nicht selbst aussuchen kannst, sondern sie einfach «zugeteilt» bekommst. Wenn man diesem Umstand etwas Positives abgewinnen möchte, dann könnte man sagen, dass du deine Social Skills dadurch noch ein wenig intensiver weiterentwickeln kannst als in einer WG. Wenn wir offen und ehrlich sind, kann dies aber auch schwierig sein.
Hygiene und Sauberkeit: Meist existieren in Studentenwohnheimen pro Etage (nur) eine Küche, Bäder liegen auf dem Gang oder werden geteilt. Das heisst, dass Bäder, Toiletten und Küchen durchaus einmal weniger sauber sein können, als du dir das wünschen würdest. Dafür musst du sie aber in der Regel und wenigstens nicht selbst putzen.


Bürokratie und Bewerbung

Um einen Platz in einem Studentenwohnheim zu bekommen, musst du in der Regel nachweisen, dass du studierst - auch regelmässig. Manchmal wird im Rahmen deiner Bewerbung auch verlangt, dass du einen Nachweis über deine «soziale Bedürftigkeit» erbringst, weil Studierende bevorzugt werden, die solche Plätze finanziell wirklich nötig haben. Informiere dich deshalb früh genug über die Aufnahmebedingungen deines Wunschheims.


Platz und Privatsphäre

Dies ist zwar eine sehr pauschale Aussage, aber in der Regel weisen Zimmer in Studentenwohnheime im Vergleich zu WGs und erst recht verglichen mit Singlewohnungen etwas weniger Platz (Raum) auf. Zudem musst du in Studentenwohnheimen mit noch ein bisschen weniger Privatsphäre als in WGs leben, insbesondere falls du ein Doppelzimmer beziehst.


Zusammenfassend kann man aus unserer Sicht festhalten, dass Studentenwohnheime vermutlich die günstigste Möglichkeit des studentischen Wohnens darstellen. Die günstige monatliche Miete kommt dafür aber mit einigen Kompromissen daher, namentlich vor allem kleinen und/oder geteilten Zimmern, gemeinsamen sanitären Einrichtungen (und den damit einhergehenden Einbussen hinsichtlich Sauberkeit und Hygiene), wenig Privatsphäre und dem Umstand, dass du dir deine Mitbewohner/innen nicht aussuchen kannst. Wenn du mit alledem leben kannst, dann ist ein Platz in einem Studentenwohnheim quasi die intensivste Form einer WG, die du erleben kannst.


  1. Haben wir aus deiner Sicht wichtige Nachteile eines Studentenwohnheims vergessen? Dann lass es uns wissen!

Im Vergleich zu einer WG oder einem Platz in einem Studentenwohnheim brauchen wir über die Alternative einer eigenen Wohnung (bzw. einem eigenen Haus, falls du zu viel Geld auf der Seite hast) vermutlich gar nicht so viele Worte zu verlieren, weil die wesentlichen Vor- und Nachteile eigentlich auf der Hand liegen. Die entscheidenden Vorteile 1 einer eigenen Wohnung sind:

Keine Regeln ausser deinen Regeln

Wenn du ganz alleine wohnst, dann musst du dich an keine anderen Regeln als deine eigenen halten.


Absolute Ruhe

Wenn du in deiner eigenen Wohnung selbst keinen Lärm machst, dann geniesst du die absolute Ruhe. Dies kann ganz besonders während der Lernzeit vor Prüfungen ein entscheidender Vorteil sein.


Rücksicht? Was ist das?

Alleine zu wohnen bringt den Vorteil mit sich, dass du keine Rücksicht auf andere zu nehmen brauchst. Du kannst also so laut Musik hören, wie du willst. Du kannst jeden Tag Bratwurst mit Zwiebelsauce essen, wenn dich selbst der Geruch nicht stört. Du kannst nackt durch die Wohnung laufen, wenn dies das ist, was du willst. Und du kannst die ersten 5min von «Top Gun» so laut schauen, wie es nur geht - weil sich das auch so gehört!


Du bist dein eigener Türsteher

In deiner eigenen Wohnung entscheidest du, und nur du, wen du wann mitbringst. Das gilt sowohl für Freunde, als auch «Lebensabschnittspartner/innen» - auch wenn der «Lebensabschnitt», auf den sich letztere beziehen, nur aus einer Nacht besteht.


Dein Bad, deine Küche, dein Kühlschrank

Alles in deiner eigenen Wohnung gehört dir, wodurch du es so nutzen kannst, wie du möchtest. Das heisst du alleine entscheidest auch über den akzeptablen Zustand an Sauberkeit und Hygiene, in dem du leben möchtest. Du musst nie und nimmer warten, um das Bad morgens zu benützen. Und es verschwindet vor allem nie etwas aus dem Kühlschrank - ausser du hast diesen im Vollsuff in der Nacht vorher selbst geleert.


Kein Streit

Du wirst in deiner eigenen Wohnung nie mit jemandem darüber streiten müssen, wer den Müll rauszubringen, wer das Bad zu putzen oder wer zu kochen hat - weil du das alles selbst machst.


  1. Haben wir aus deiner Sicht wesentliche Vorteile einer eigenen Wohnung vergessen? Dann lass es uns wissen!

Die Nachteile 1 einer eigenen Wohnung sind dagegen:

Die Kosten

Eine eigene Wohnung musst du komplett selbst finanzieren - inklusive der Mietkaution und aller Nebenkosten, der Telefon- und Internetverbindung, allen Reparaturen, Möbel und so weiter. Meist scheitert eine eigene Wohnung jedoch bereits an den horrenden Mietpreisen in Schweizer Hochschulstädten.


Einsamkeit

In einer eigenen Wohnung lebst du zwar, wie oben erwähnt, nach deinen eigenen Regeln und brauchst auf niemanden Rücksicht zu nehmen, du bist aber auch alleine. Dies kann auf Dauer ziemlich einsam werden.


Du kannst niemandem die Schuld geben...

... wenn in deiner Wohnung irgendetwas kaputt geht, wenn sich die Pizzakartons draussen auf dem Balkon bereits bis zu deinen Nachbarn stapeln oder wenn du den Ofen hast laufen lassen.


Kein «bequemes» Sozialleben

Damit meinen wir, dass der Vorteil einer WG oder eines Studentenwohnheims ist, dass du quasi «kostenlos» zu einem ausgeprägten Sozialleben kommst - weil mehr oder weniger automatisch immer Leute um dich herum sein werden. Wohnst du alleine, dann musst du dich aktiv um dein Sozialleben kümmern, denn in deiner eigenen Wohnung wird dich niemand aus deinem Zimmer zerren, nachdem du drei Nächte durchgelernt hast.


Ärger beim Auszug

Wenn du ganz alleine in einer Wohnung lebst, musst du beim Auszug dann auch alle anfallenden Kosten selbst tragen bzw. alle notwendigen Arbeiten selbst ausführen. Jeder, der schon mal selbst und alleine ein Zimmer neu gestrichen hat, weiss dabei, wie anstrengend das sein kann.


Jäger und Sammler

In einer eigenen Wohnung bekommst du nur das zu essen, was du dir selbst kochst oder besorgst. Das führt in der Regel dazu, dass du seltener kochst und dich auf einfache Gerichte beschränkst - was bedeutet, dass die Tendenz zu einer einseitigen und/oder ungesunden Ernährung besteht. Und wenn du mal vergisst einzukaufen, dann bleibst dir nur noch der Lieferdienst, die nächste Kebabbude oder die örtliche Tankstelle als Alternative übrig.


Alleine in einer eigenen Wohnung bzw. einem Zimmer zu wohnen, ist eine «Extremform» des studentischen Wohnens. Denn sowohl die entstehenden Kosten sind im Fall dieser Wohnform in der Regel und insbesondere in Städten am höchsten, sondern auch die jeweiligen Vor- und Nachteile sind am stärksten ausgeprägt.

Wenn du also jemand bist, der nach einem anstrengenden Tag an der Uni und dem hektischen Leben in der Stadt seine Ruhe haben möchte, wenn du auf niemanden Rücksicht nehmen willst und falls du keine Lust auf Kompromisse oder Konflikte hast, dann könnte eine eigene Wohnung eine veritable Alternative für dich sein. Wenn dein Budget nicht ganz so hoch ist und du gerne um andere Menschen herum bist, dann sind eine WG oder ein Studentenwohnheim vermutlich eine bessere Variante für dich.


  1. Haben wir aus deiner Sicht wichtige Nachteile einer eigenen Wohnung vergessen? Dann lass es uns wissen!
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