So finanzierst du dein Studium
Wer ein Studium beginnt, verdient dabei anders als bei einer Ausbildung kein Geld. Trotzdem müssen Studenten ebenso für Essen und Miete bezahlen wie alle anderen Menschen - und für ihr Studium noch dazu. Dafür eignet sich einer der folgenden Wege.
Stipendium
Viele Menschen halten die Voraussetzungen, die sie für den Erhalt eines Stipendiums erfüllen müssen, für deutlich höher als sie sind. Versuch es einfach! Meist geht es um deine wirtschaftliche Situation, bestimmte Begabungen und soziales Engagement. Stipendien erhältst du beispielsweise von Unternehmen, politischen Parteien oder religiösen Organisationen. Das Geld ist übrigens geschenkt - du musst nichts zurückzahlen.
Studentenjob
Hast du neben deinem Job noch ein wenig Zeit? Dann kannst du deine Finanzen mit einem Studentenjob etwas aufbessern. Häufig haben Universitäten eigene Jobbörsen, in denen du eine Anstellung finden kannst. Am besten ist es, wenn der Job eine inhaltliche Parallele zu deinem Studium hast. Das macht sich im Lebenslauf besonders gut.
Ein Studentenjob kann ein Minijob sein, aber auch eine klassische Anstellung als Werkstudent oder ein Job in den Semesterferien. In allen Fällen darfst du maximal zwanzig Stunden pro Woche arbeiten, solange keine Semesterferien sind. Andernfalls kannst du andere studentische Vergünstigungen verlieren.
Duales Studium
In einem dualen Studium, auch berufsbegleitendes Studium genannt, arbeitest du, noch während du studierst. So verdienst du dein eigenes Geld und manchmal übernimmt dein Arbeitgeber sogar deine Studiengebühren. Eine Doppelbelastung wie diese eignet sich jedoch nicht für jeden. Höre auf dein Bauchgefühl, wenn du dich fragst, ob du ihr mehrere Jahre lang standhalten kannst.
Bildungskredit
Falls Arbeit und Stipendien nicht in Frage kommen, kannst du in die eigene Zukunft investieren mit einem Bildungskredit. Mit diesem privaten Kredit kannst du alle studienverbundenen Ausgaben finanzieren. Die Bank zahlt dir dafür monatliche Teilsummen. Nach deinem Studium musst du die volle Summe inklusive Zinsen zurückzahlen.
Einen Kredit erhältst du jedoch nur, wenn du eine gute Bonität mit regelmäßigem Einkommen vorweisen kannst. Als junger Student ist das oftmals schwer. Aus diesem Grund kannst du das Darlehen oftmals über deine Eltern abschließen. Sie haben sich die nötige Bonität bereits erarbeitet und erhalten aufgrund ihres geregelten Einkommens bessere Kreditkonditionen als du.
Um die passende Summe für deinen Bildungskredit auszuwählen, musst du alle entstehenden Kosten addieren. Neben deinen Studiengebühren zählen dazu auch die Kosten für Lehrmaterialien und deine Lebenshaltungskosten.
Lebenshaltungskosten: Wohnen, essen und Freizeit im Studium
Zu den Lebenshaltungskosten zählen beispielsweise deine Miete, Energiekosten, Versicherungen sowie das Geld für Verpflegung und Kleidung. Im Durchschnitt liegen sie bei 21.000 bis 31.000 Schweizer Franken pro Monat.
Pro Quadratmeter zahlst du im Durchschnitt 22,60 Schweizer Franken Kaltmiete. Allgemein kostet ein Zimmer zwischen CHF 400 und 1000 im Monat, eine Wohnung CHF 800 und 1600. In einer Großstadt zahlst du weitaus mehr Miete als in einer kleinen Stadt. Zusätzlich zur Miete zahlst du Stromkosten von rund 40 Schweizer Franken im Monat. Die Rundfunkgebühren in der Schweiz betragen CHF 335.
Wenn du studierst, bist du nicht mehr automatisch über deine Eltern versicherst. Deshalb musst du auch die Kosten für Versicherungen einberechnen. Für die Krankenversicherung fallen ungefähr CHF 300 an, 30 Schweizer Franken kommen für Hausrat- und Privathaftpflichtversicherungen dazu.
Für einen Internetanschluss und Fernsehen zahlst du ungefähr CHF 120, für Verpflegung CHF 400 und für öffentlichen Verkehr 100 Schweizer Franken im Monat. Selbstverständlich möchtest du zusätzlich noch etwas erleben - eine Kinokarte für CHF 20, eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio für durchschnittlich CHF 85. Gemeinsam mit Kleidung und der Handyrechnung solltest du ungefähr 250 Schweizer Franken monatlich für deine Freizeit einrechnen. Möchtest du für Arztrechnungen, Medikamente, Geschenke und Reparaturen Geld zurücklegen, plane ungefähr 180 Schweizer Franken pro Monat ein.
Acht Ideen, wie du in der Studienzeit Geld sparen kannst
Um möglichst entspannt durch die Studienzeit zu kommen, kannst du einige der folgenden Tipps anwenden. Sie helfen dir, Geld zu sparen und finanziell nicht in Bedrängnis zu kommen.
- Haushaltsbuch: Wer sparen möchte, muss sich seiner wirtschaftlichen Situation bewusst sein. Führe daher ein Haushaltsbuch, in dem du deine Einnahmen deinen Ausgaben gegenüberstellt. So erkennst du Sparpotentiale wie auch Ausgabefallen. Ein Haushaltsbuch kann im wahrsten Sinne des Wortes ein physisches Notizbuch sein, du kannst aber auch auf eine Handy-App zurückgreifen.
- Steuererklärung: Vor der Steuererklärung haben viele Menschen Angst. Sie kann dir jedoch bares Geld zurückbringen: Als Student kannst du beispielsweise dein Semesterticket oder deinen Laptop absetzen. Die Rückzahlung fließt dann in die Urlaubskasse oder ein neues Handy.
- Studentenkonto: Informiere dich, ob die Bank deines Vertrauens ein Studentenkonto anbietet. Hierbei werden häufig die Kontoführungsgebühren erlassen. Möglicherweise erhältst du zusätzlich ein kleines Willkommensgeld.
- Leihen statt Kaufen: Lehrmaterialien brauchst du nicht dein Leben lang. Deshalb bietet es sich an, sie zu leihen statt zu kaufen. Dasselbe gilt für Werkzeug oder bestimmte Küchengeräte, die du oft nur einige Male brauchst. Du kannst sie bei Freunden, im Falle von Werkzeug aber sogar in Baumärkten leihen. Vergünstigungen beim Kauf findest du auf Flohmärkten, in Second Hand Shops und auf Verkaufsportalen wie Vinted und Kleinanzeigen.
- Rabatte für Studierende: Schwimmbäder, Kinos, Messen und Museen bieten häufig Studentenrabatte an. Trage deshalb deinen Studentenausweis immer bei dir. Auch beim Streaming oder bei deinem Handyvertrag kann es für die Studienzeit Vergünstigungen geben. Informiere dich auch über Online-Shops mit Studentenrabatten: Hier kannst du beispielsweise einen Laptop zu günstigeren Konditionen erwerben.
- Hochschulsport: Die meisten Universitäten bieten verschiedene Sportarten wie Laufen, Volleyball, Tanzen oder sogar Schwimmen an. Im Vergleich zum Verein oder gar zum Fitnessstudio ist der Hochschulsport deutlich günstiger.
- Velo oder Carsharing: Vielleicht kannst du den Weg zur Hochschule mit dem Velo zurücklegen. Auf diese Weise sparst du das Geld für den öffentlichen Nahverkehr oder die Benzinkosten für ein Auto. Ist die Strecke zu weit, nutze Carsharing mit anderen Studenten, die in deiner Nähe wohnen. Hierbei fahrt ihr gemeinsam im Auto und teilt euch die Spritkosten.
- Einkaufen und kochen: Nutze Angebote im Supermarkt, um größere Lebensmittelmengen auf Vorrat zu kaufen. Ebenso kannst du auf Vorrat kochen, wenn du einen Tiefgefrierer besitzt. Bereite große Portionen zu, friere sie ein und wärme sie später auf. So profitierst du nicht nur beim Einkaufen von Mengenrabatten, sondern sparst dir auch beim Kochen Zeit.
Fazit: Finanztipps für Studenten
Die aufregende Zeit des Studierens kannst du beispielsweise mit einem Nebenjob, einem Stipendium oder einem Bildungskredit finanzieren. Führe ein Haushaltsbuch, um deine Lebenshaltungskosten im Blick zu behalten. Sparen kannst du zum Beispiel durch Studentenrabatte, Carsharing und das Leihen von Gegenständen.
Inhalt