• Prüfungsangst, Zeitprobleme, ungerechte Bewertungen – So lässt sich das Studium ohne Stress meistern

      Das Studium gilt als eine Zeit intensiven Lernens und persönlichen Wachstums. Häufig gehen damit aber auch Stress, Prüfungsangst und unangenehme Herausforderungen einher. Von Problemen beim Zeitmanagement über leichten Stress vor Prüfungen bis zu einer ausgeprägten Prüfungsangst gibt es viele mögliche Belastungen für Studierende. Die Frage danach, ob die Prüfungsbewertung wirklich fair erfolgt, ist ein weiterer Punkt, der in manchen Fällen zu erheblichem Stress und Konflikten führt.
      Wir möchten in diesem Artikel Wege zur Bewältigung von typischem Studiums-Stress geben und zudem zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, gegen ungerechte Bewertungen vorzugehen.

      Viele Ursachen für Stress im Studium – Probleme identifizieren und bewältigen

      Wenn Studierende unter übermässigem Stress leiden, kommt das oftmals durch ein Geflecht aus persönlichen und akademischen Ursachen zustande. Es ist zunächst wichtig, die Ursachen für den Stress zu erkennen und wenn möglich abzustellen. Oft sind es die folgenden Gründe, die Stress verursachen:

      • Hoher Leistungsdruck durch Prüfungen und Abgabefristen
      • Überforderung durch komplizierte Projekte oder Hausarbeiten
      • Mangelnde Selbstorganisation und Prokrastination
      • Finanzielle Probleme
      • Zeitprobleme durch Nebenjobs, die angenommen werden, um die finanziellen Probleme zu beseitigen
      • Sozialer Stress durch ungünstige Gruppendynamiken oder Konkurrenzdenken

      In vielen Fällen sind mehrere der genannten Faktoren vorhanden. Es hilft jedoch, gezielt den Hauptfaktor zu identifizieren und zunächst gezielt an diesem zu arbeiten.

      Regelmässiges Abschalten ist wichtig

      Für eine nachhaltige Stressprävention ist es wichtig, regelmässig vom anstrengenden Hochschul-Alltag abzuschalten. Studierende sollten sich bewusst Zeiten der Ruhe und Erholung gönnen, in denen Verpflichtungen und Sorgen nicht im Vordergrund stehen. So hat die Psyche die Möglichkeit, sich zu regenerieren und neue Energie zu sammeln. Wer gezielt Pausen einplant und Hobbys nachgeht, hat einen guten Gegenpol zum akademischen Leistungsdruck und dem eventuell aus finanziellen Gründen nötigen Nebenjob.
      Indem nicht nur die Verpflichtungen, sondern auch die Zeiten für Entspannung, Spass und das eigene Wohlbefinden als feste Termine eingeplant werden, können Studierende leichter abschalten und sind dadurch langfristig weniger gestresst.

      Abhängigkeit von externer Bewertung ist ein erheblicher Stressfaktor

      Während des Studiums sind eine Menge schriftlicher und mündlicher Prüfungen zu bewältigen. Dabei ist nicht immer sichergestellt, dass alle Leistungen korrekt und gerecht bewertet werden. Oftmals sind diese Bewertungen aber entscheidend für den weiteren Verlauf des akademischen und beruflichen Werdegangs.
      Wenn jemand seine Noten als unfair oder fehlerhaft empfindet, ist es wichtig zu wissen, dass Studierende das Prüfungsergebnis anfechten können. Allein dieses Wissen nimmt bereits viel Angst, denn trotz des zwischen Lehrenden und Lernenden vorhandenen Machtgefälles sind zweitere der Bewertung ihrer Professoren und Dozenten nicht hilflos ausgeliefert. Studierende können sich gegen eine ungerechte Behandlung wehren und so die Kontrolle über ihre akademische Laufbahn behalten.

      Prüfungsangst: Auswirkungen, Ursachen und der richtige Umgang mit der Nervosität

      Nervosität vor einer Prüfung ist vollkommen normal. Wenn die Angst aber über das übliche Mass hinausgeht, stellt das eine Belastung dar, die erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit haben kann. Im schlimmsten Fall sind die Betroffenen sogar unfähig, die Prüfung zu bewältigen, obwohl sie über das dafür benötigte Wissen verfügen.
      Prüfungsangst kann sowohl körperliche als auch psychische Symptome mit sich bringen:

      • Körperliche Symptome: Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Kreislaufprobleme
      • Psychische Symptome: Panik, Konzentrationsstörungen, Blockaden, Unfähigkeit zu antworten

      Die Ursachen einer ausgeprägten Prüfungsangst sind vielfältig. Sie reichen von negativen Erfahrungen über hohen Leistungsdruck bis hin zu vollkommen unbekannten Auslösern.

      Der effektive Umgang mit Prüfungsangst

      Für einen effektiven Umgang mit der Prüfungsangst sind mehrere Faktoren wichtig. Die Betroffenen sollten auf jeden Fall gründlich lernen, damit es zumindest objektiv keine Gründe gibt, Angst vor der Prüfung zu haben. Dann ist es einfacher, strukturiert die psychischen Ursachen anzugehen. Daraufhin ist es wichtig, die Prüfungsangst zu akzeptieren: Niemand ist »selbst schuld« oder »einfach zu blöd«, eine Prüfung zu bewältigen. Vielmehr gilt es, Verständnis für sich selbst aufzubringen und den Kampf gegen die Angst gezielt aufzunehmen.
      Das Erlernen bestimmter Atem- und Entspannungsübungen ist autodidaktisch möglich, und die Übungen lassen sich teilweise gut auch während der Prüfung oder unmittelbar davor anwenden. Bei einer manifesten Prüfungsangst ist es allerdings ratsam, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Psychologen können gemeinsam mit den Betroffenen Strategien erarbeiten und Blockaden lösen, damit die Prüfungsangst schon bald Geschichte ist.

      Regelmässig die eigene Lebensweise hinterfragen und Stress reduzieren

      Wer unter Stress leidet, sollte dies nicht als unvermeidbaren Teil seines Alltags akzeptieren, sondern gezielt überlegen, an welchen Stellen Verbesserungen möglich sind. Wer die folgenden beiden grundlegenden Dinge berücksichtigt, gewinnt an Lebensqualität und kommt so letztlich auch leichter durchs Studium:

      1. Ausreichend Schlaf ist dringend nötig, damit das Gehirn Informationen verarbeiten kann. Das dient nicht nur der Entspannung, sondern ist auch für den Lernerfolg unerlässlich.
      2. Eine gesunde Lebensweise trägt ebenfalls wesentlich zur Stressbewältigung bei. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, die reich an frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, regelmässige körperliche Betätigung und das Vermeiden von schädlichen Gewohnheiten wie Rauchen oder exzessivem Alkoholkonsum.

      Für Studierende ist das Lernen zwar der »Hauptberuf«, auch dieser sollte aber nicht jeden Tag bestimmen. Es ist wichtig, immer wieder ganz bewusst freie Tage und Urlaube einzuplanen, in denen ganz andere Dinge im Vordergrund stehen.
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