Wie finde ich die richtigen Mitbewohner?

Wenn du eine neue und eigene WG gründen willst, weil du entweder keinen Platz in einer bestehenden WG gefunden hast oder dir alle WGs etwas suspekt waren, die du bisher besucht hast, musst du zu allererst willige Mitbewohner/innen suchen.

Direkt nach der Gründung einer WG wirst du in den meisten Fällen noch die Luxussituation vorfinden, dass du alle deine Mitbewohner/innen bereits vorher kennst, weil es Familienmitglieder, Freunde oder zumindest Bekannte sind.

Richtig spannend wird die Suche nach WG-Mitbewohnern also erst dann, wenn die ersten Personen aus deiner «familiären» WG ausziehen, weil sie z.B. ihr Studium abgeschlossen haben oder abbrechen, weil sie für ein Semester an eine ausländische Hochschule wechseln oder weil sie ein cooles Praktikum im Ausland ergattert haben - und ihr deshalb einen Nachmieter bzw. neuen Mitbewohner suchen müsst, damit ihr euch die Miete auch weiterhin leisten könnt.

Um eines vorweg zu nehmen: ja, den «richtigen» WG-Mitbewohner bzw. Mitbewohnerin gibt es. Die dahingehende Suche kann sich aber etwas hinziehen und in der Regel wird es nicht der oder die Erstbeste sein, der oder die sich das freie Zimmer in eurer WG ansieht. Einen passenden WG-Mitbewohner bzw. eine Mitbewohnerin zu finden braucht also Zeit, insbesondere deshalb, weil alle Mitbewohner/innen mit dem neuen «Gspänli» einverstanden sein müssen.

Um dir und euch etwas Zeit und Mühe zu sparen, fassen wir im Folgenden die bedeutendsten Tipps zur Suche nach (fremden) WG-Mitbewohnern/innen zusammen1:

Sucht in eurem Freundes- und Bekanntenkreis

In der Regel ist es erstens sehr viel einfacher und zweitens auch erfolgsversprechender, in eurem bestehenden Freundes- und Bekanntenkreis nach einem neuen Mitbewohner zu suchen, weil ihr gar nicht erst Inserate auf Wohnungs- und WG-Portalen aufschalten müsst und weil es wahrscheinlicher ist, dass ihr euch untereinander auch verstehen werdet. Zapft also in einem ersten Schritt euer persönliches Netzwerk an.


Schaltet eine aussagekräftige WG-Anzeige

Damit ihr möglichst viele und brauchbare Bewerbungen für euer freies WG-Zimmer erhaltet, solltet ihr euer Inserat möglichst aussagekräftig und auch so offen und ehrlich wie möglich gestalten. Was ihr in eurer Anzeige auf jeden Fall erwähnen solltet:

  • Wohnungsgrösse
  • Anzahl Zimmer total
  • Grösse des freien Zimmers
  • Gemeinschaftsräume
  • Angaben zu Bad und WC
  • Mietkosten
  • Anzahl Mitbewohner/innen
  • Ausstattung: Internet/WLAN, Elektronik (Fernseher, Beamer, Spielekonsolen), Küchengeräte, Waschmaschine, Spülmaschine, etc.

Beschreibt in eurer Anzeige aber auch, wie ihr euch euren perfekten Mitbewohner bzw. eure perfekte Mitbewohnerin vorstellt, was ihr von ihm oder ihr erwartet, welche WG-Regeln ihr habt, usw. Auch solltet ihr ansprechende und aussagekräftige Bilder und/oder Videos vom freien Zimmer und anderen WG-Räumen in die Anzeige einfügen.


Legt euch einen «Schlachtplan» für Besichtigungen zurecht

Wenn ihr Bewerber zu euch einladet, ist es wichtig, während der Besichtigung so offen und ehrlich wie möglich zu sein - denn spätestens ein paar Wochen nach dem Einzug eures neuen Mitbewohners fliegen Schwindeleien auf. Achtet darauf, dass Besichtigungen keine «Abfertigungen» sind und dass ihr neben dem Betrachten des freien Zimmers auch genug Zeit habt, um euch mit dem Bewerber zusammensetzen, euch kennenzulernen, über Gott und die Welt zu sprechen, die WG-Regeln durchzugehen, über die persönlichen Erwartungen des Bewerbers zu sprechen, etc. Wenn eine Besichtigung zu einem regelrechten «Casting» ausartet, dann findet ihr hier ein paar Tipps dazu.


WG-Veteran oder Neuling

Neben der unglaublich wichtigen Frage, wie Bewerber für euer freies WG-Zimmer zum Themenkomplex um Ananas auf der Pizza stehen, solltet ihr vor allem versuchen zu erfragen und zu erfahren, ob es sich um erfahrene WG-Veteranen handelt, die bereits wissen, worauf sie sich einlassen, oder aber um WG-Neulinge oder Neulinge. Mit ersteren werdet ihr in der Regel weniger Konflikte haben, weil sie sich bereits ans WG-Leben gewöhnt haben und wissen, was Rücksicht bedeutet. Letztere müsst ihr voraussichtlich noch etwas «erziehen» - was grundsätzlich nichts Schlechtes sein muss, ihr solltet euch aber im Klaren darüber sein, worauf ihr euch einlasst.


Kommuniziert eure absoluten No-Gos

Wenn ihr eine absolute Nichtraucher-WG seid und bereits beim geringsten Anzeichen von Zigarettenrauch einen Keuchhustenanfall erleidet, dann kommuniziert von Anfang an, dass ihr keine Raucher in eurer WG duldet. Das Gleiche gilt für bestimmte Essgewohnheiten (falls ihr z.B. eine vegetarische oder vegane WG führt), Haustiere und alle anderen strikten Ausschlusskriterien.


Entscheidet gemeinsam

Im Idealfall seid ihr euch nach dem Besuch aller Bewerber fürs freie WG-Zimmer einig darüber, wer es sein soll. Das bedingt aber, dass auch alle Mitbewohner da sind, wenn ein Bewerber bei euch vorbeischaut und dass ihr euch, nachdem er oder sie gegangen ist, noch ein paar Minuten Zeit nehmt, um eure Meinungen auszutauschen. Falls ihr euch nicht einig seid, dann diskutiert es aus oder sucht weiter, denn es macht gerade in einer WG keinen Sinn, jemanden einziehen zu lassen, der einer oder eine von euch von Beginn an nicht mag.


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