• Gesund und munter im Studi-Alltag: Tipps, die Druck rausnehmen und ganzheitlich fit halten!

      In die Bib rennen, in der Mensa essen und im Hörsaal den Worten des Dozenten lauschen. Hier und dort ist das Wintersemester wieder gestartet und für einige bedeutet dies auch den Start in das erste Semester. Aber, ob Ersti oder doch alter Hase, damit alle Studis zu effizienten Lernern und vor allem entspannten Studis werden, sollten einige grundlegende Dinge beachtet werden, die auf zeitplanerischer, körperlicher und geistiger Ebene entlasten.


      Das Lernprogramm kann stressen – das ist klar. Aber fährst du auch die richtige Lernstrategie?


      1. Lernen am Schreibtisch oder doch in der Bib? – Passende Lernstrategie

      Wo gelernt wird, entscheidet nicht über den Lernerfolg – jedenfalls nicht pauschal. So lernt der eine lieber in Gesellschaft, während sich der andere lieber mit seinen Büchern auf dem Bett oder dem Schreibtisch im Studi-Appartement von möglicher Ablenkung abschottet. Der passende Lernort tut zwar der Konzentration gut, aber für messbare Lernerfolge braucht es noch was mehr, das ist klar, – und zwar eine effiziente Lernstrategie. Eine Geheimformel, die immer zum Erfolg führt, gibt es natürlich nicht, aber zumindest sollten die Lernmethoden, die sich in der Schulzeit angeeignet wurden, durchaus vielleicht einmal überdacht werden. Denn Lernprobleme sind oft darauf zurückzuführen, dass das Lernen an sich nie richtig erlernt wurde. Das Wissen über eine effiziente Lernstrategie wird meist vorausgesetzt. Denn es gibt kaum eine Vorlesung zum Thema „Wie lerne ich richtig“ oder die Dozenten haben Zeit, zu erklären, wie am besten an den ganzen Stoff herangegangen wird. Einige Tipps helfen jedoch, den Informationsdschungel zu strukturieren und einfach mal umzudenken, wenn es einfach nicht klappen will, mit dem erfolgreichen Lernen:
      • Bei Misserfolg, nicht einfach das Lernen verdoppeln oder gar verdreifachen, sondern das Lernverhalten bewusst reflektieren und die Strategie durch kleine Dinge ändern. Zum Beispiel anstatt abends mal morgens lernen, mehr Fragen während der Vorlesungen stellen, immer präsente Lerntafeln für Notizen nutzen oder an einer Lerngruppe teilnehmen.
      • Schritt für Schritt vorgehen und nicht am Ende alles auf einmal wollen. Das Lernen ist effizienter, wenn sich nach Vorlesungen und Seminaren jeweils zehn Minuten Zeit zur kurzen Wiederholung genommen wird und nicht erst kurz vor der Klausur alles in den Kopf soll. Das ist nicht nur wenig effizient, sondern vergrössert auch den Lerndruck.
      • Das negative Gedankenkarussell abschalten. Denn bekanntermassen kann die mentale Stärke viel bewegen und vor allem den Geist oft austricksen. Klar, wenn der Text einfach mal wieder nicht in den Kopf will, dann kommt bei einigen der Automatismus „Ich schaffe das nie!“ oder „Ich bin einfach zu langsam!“ auf. In solchen Momenten im Geiste „Halt Stopp“ sagen und alles ins Positive umformulieren: „Ich bin schnell genug!“ oder „Ich schaffe das!“ – selbst, wenn zunächst nicht voll und ganz daran geglaubt wird, der Glaube versetzt doch bekanntlich Berge.



      2. Eigene Routinen und ritualisierte Abläufe schaffen


      Routine reinbringen: Eine durchdachte Zeitplanung, die Lernen und Freizeit vereint, schafft ritualisierte Abläufe, die Druck nehmen.

      Zum Studium gehört jedoch nicht nur das Lernprogramm, welches natürlich einer gewissen Planung bedarf. Um nicht immer wieder aufs Neue vor Prüfungen – von der Prüfungsangst mal abgesehen – in Stress zu geraten, oder plötzlich in Drucksituationen zu kommen, ist es wichtig, sich eine gewisse Routine zu verschaffen. Denn ein Umzug, das zunächst unbekannte WG-Leben, neue Lernanforderungen oder das Knüpfen von sozialen Kontakten unter einen Hut zu bekommen, kann gerade in der ersten Zeit für innerliches Chaos sorgen. Vor allem, wenn es allen und nicht zuletzt sich selbst recht gemacht werden möchte. Routine bringt Ruhe in die anfängliche Turbulenz zwischen neuen Eindrücken und Anforderungen. Denn diese sorgt für Verlass und ist mit den Wirkungen von Ritualen gleichzusetzen, die dem Menschen in verschiedenen Lebensbereichen Halt geben und ganz wichtig: Für den berühmten roten Faden sorgen, von dem ab und an sicher abgewichen werden muss, der aber dennoch durch eine gewisse Routine geschaffen werden sollte. Um Routine zu bekommen, helfen nachfolgende Tipps:
      • Jede neue Aufgabe als spannende ansehen und nicht gleich verzweifeln. Dies sorgt nach und nach dafür, dass auch bisher unbekannte Aufgaben zur Studienroutine gehören.
      • Informationen zu Klausurterminen oder Deadlines für Hausarbeiten frühzeitig von Dozenten einfordern. Dies sorgt mit der Zeit für eine routinierte, effiziente Vorbereitungsphase mit Zeitpuffer.
      • Einen Zeitplan für wichtige Aufgaben im Studium erstellen. Dafür einfach jeden Abend ein paar Minuten Zeit nehmen und etwa 60 Prozent der Zeit mit wichtigen Aufgaben füllen, während der Rest als Puffer für Unerwartetes dient. Studienferne Dinge vor allem in der Prüfungsphase – je nach Lerntyp – auf eine bestimmte Tageszeit legen.
      • Auszeiten in den Semesterferien sinnvoll planen. Zum Beispiel für Praktika oder eine Auslandstätigkeit.
      • Adressbuch anlegen mit den Kontaktdaten der Kommilitonen sowie der Dozenten plus deren Sprechzeiten.
      • Bewusst ein oder zwei Tage einplanen, an denen sich Zeit für Freunde, Hobbies oder Denn zur Lernroutine oder einer routinierten Studienorganisation gehört auch eine Routine in der Freizeit, die für Ausgleich sorgt.



      3. Ausgleich schaffen und den Körper auf Trab halten

      Routine, die gewisse Rituale schafft, ist während des Studiums wichtig. Denn oft wird nach dem Studium ein Job angetreten, der meist nur entfernt mit dem Erlernten in Verbindung steht. Obwohl junge Menschen – heute mehr als früher -, was nicht zuletzt auch die Anforderungen der Arbeitgeber mit sich bringen, durchaus flexibel in ihrer Anpassung sind, kommt es dann oft zu Selbstzweifeln oder Existenzängsten. „Kann ich den Anforderungen des Jobs überhaupt gerecht werden?“ oder „Schlage ich mich im neuen Job trotz fehlender Berufspraxis?“: Dies sind häufige Fragen, die durch den Kopf schwirren. Rituale schaffen Konstanten, die den Geist beruhigen und entlasten.
      Entlastung in zweifacher Hinsicht schafft dabei vor allem ein ritualisiertes Bewegungsprogramm. Das nicht nur für den Ausgleich zum Lernprogramm und den Abbau von Stress sorgt, sondern zudem gegen Rücken- oder Nackenschmerzen hilft, die gerne einmal bei dem einen oder anderen nach langer Vorlesungswoche auf den Hörsaalsitzen entstehen. Viele Universitäten wissen natürlich über die positiven Effekte des Sportprogramms und bieten Hochschulsport an. Wer sich von diesem Angebot nicht ausreichend angesprochen fühlt, sucht sich eine Trainingsmöglichkeit in einem Sportstudio in der Nähe. Die Trainer vor Ort sind auch die besten Ansprechpartner, wenn es darum geht, einen individuellen Trainingsplan zu erstellen, der sowohl die Ziele – etwa Muskelaufbau, Ausdauertraining oder eher Entspannung – als auch die Anforderungen der betriebenen Sportart ausreichend berücksichtigt. Im besten Fall wird der Plan in seinem zeitlichen Aufwand so gestaltet, dass er sich problemlos in den Studentenalltag integrieren lässt. Damit bleibt vielleicht sogar noch die Option, morgens und abends Zuhause mit den WG-Kollegen mit ein paar einfachen Übungen Schwung in den lerngeplagten Tag zu bringen. Eigengewichtsübungen bieten sich hier an, denn sie brauchen keinerlei Geräte, sind wandelbar und eignen sie sich daher für Anfänger und Fortgeschrittene.


      4. Mentale Fitness: Die Kraft der eigenen Gedanken stärken



      Kurz innehalten und dann noch einmal mit möglichst positiven Gedanken an die Formeln heran gehen. Mentale Stärke kann mit „Fitness“ für den Geist trainiert werden.

      Nicht umsonst heisst es zunehmend: „Der Mensch muss sich ganzheitlich fit halten.“ Was einfach nur bedeutet, dass neben der Achtsamkeit für körperliche Fitness und Gesundheit, auch der Geist fit gehalten werden muss. Klar ist, dass ausreichende Wasser- und Vitaminzufuhr die Denkfähigkeit auf Trab halten, aber mentale Fitness geht noch mit was anderem einher. Dabei geht es vielmehr darum, seine geistige Kraft in anderer Hinsicht zu stärken. Mentale Stärkung geht unter anderem mit Disziplin, Selbstreflexion, Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, Frustrationsgrenzen oder dem Verfolgen gesteckter Ziele einher. Diese Faktoren sind vor allem im Studentenalltag wichtig, da, wie bereits erwähnt, negative Gedanken und Selbstzweifel schnell zu Lernblockaden führen und jegliche Routinen im Alltag negativ beeinflussen. Mithilfe mentaler Fitness kann dieser Druck genommen und der eigene Geist fit gehalten werden. Unsere mentale Stärke können wir letztlich nur ganz alleine stärken, indem aufkommende Gedanken in gewissen Situationen, die oft eher negativ besetzt sind, wie eine Prüfung oder eine Präsentation, reflektiert werden. Gedanken, wie „Die Prüfung bestehe ich sowieso nicht“ oder „Ich bin immer so unsicher beim Präsentieren“, führen zu einer inneren Ohnmacht, die die mentale Kraft langfristig schwächt. Besser ist es, wenn auch zunächst sicher nicht einfach, die Situation neutral zu durchdenken und die Aufgaben als etwas ganz Normales anzusehen, dass zur Routine dazugehören sollte und nun einmal zwangsläufig auch zum Studium dazugehört. Aber auch den Jobeinstieg erleichtern einige persönliche Faktoren, zu denen die mentale Stärke gehört. Natürlich fällt es nicht jedem leicht, sich auf sich und seine Gedanken bewusst zu konzentrieren und für einen Moment inne zu halten. Um dies zu trainieren, eignet sich zum Beispiel ein Yoga-Kurs, der nicht nur die geistige Fitness schult, sondern gerade in den meditativen Phasen, in stressreduzierender Achtsamkeit schult, die nachweislich positive Effekte auf die Verbesserung von Stresssymptomen haben. Diese Achtsamkeit kann dann selbstverständlich auch innerhalb des eigenen Lernprogramms, des Erstellens eines Bewegungsplans oder genereller Routinen, die Druck im Studium rausnehmen und ganzheitlich fit halten, Anwendung finden.



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