• Das Praktikum – Karriere-Booster oder doch nur Sklaverei auf Zeit?



      Während der Schulzeit ist das Praktikum eine willkommene Abwechslung und ein interessanter Einblick in die zukünftige Berufswahl. Zurecht werden Schulpraktika auch als Schnupperpraktika bezeichnet, denn die Schüler sollen lediglich einen kurzen Eindruck in das bekommen, was sie eventuell später beruflich machen möchten – oder nach dem Praktikum eben auch nicht.

      Hier soll es aber um Praktika auf längere Zeit gehen, solche, die während eines Studiums oder nach Studienabschluss angetreten werden, die mehrere Monate in Anspruch nehmen und für die der Praktikant in der Regel kaum bis gar kein Geld zu sehen bekommt. Und das, obwohl er nichts anderes macht als eine Vollzeitstelle zu übernehmen, für die andere ein normales Monatsgehalt erhalten. Die Anforderungen an solche Praktika sind sehr hoch, ein bestimmter Bildungsgrad wird vorausgesetzt, sodass der Praktikant im Vorfeld normalerweise bereits sehr hart gearbeitet hat, um diese Stelle überhaupt in Anspruch nehmen zu dürfen.

      Oftmals ist es für Studenten sehr schwer, ein Praktikum überhaupt zu finanzieren, denn essen, trinken und wohnen müssen sie schließlich auch bezahlen, sodass ihnen nur übrig bleibt, entweder vorausschauend – wenn aufgrund der Lebenslage überhaupt möglich – zu planen und zu sparen, von dem Wohlwollen der Eltern, die die Zeit bis zum Ende des Praktikums finanzieren, zu leben oder aber sich einen Nebenjob zu suchen, um mehr Geld in ihre Haushaltskasse zu bringen. Letzteres zehrt nicht selten an den Nerven. Während ohnehin bereits acht Stunden Arbeitszeit an fünf Tagen in der Woche für das Praktikum zu Buche schlagen, muss dann – wenn andere sich ausruhen und ihren Freizeitaktivitäten nachgehen – gekellnert, im Home Office gearbeitet oder auf andere Weise Geld verdient werden.

      So sehr sich ein Praktikum aus diesen Aspekten nach Ausbeuterei anhört, so kann es aber auch als Sprungbrett für die Karriere dienen. Der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ bezieht sich zwar auf Ausbildungen, in denen zumindest ein kleines Gehalt verdient wird, kann aber auch auf ein Praktikum angewendet werden. Schließlich lernt der Praktikant in diesem Projekt einen genauen Arbeitsablauf kennen, sammelt Erfahrungen und vor allem Kontakte, die in den meisten Berufen heutzutage die Grundlage für eine gelungene Karriere darstellen.




      1. Unbezahlt trotz Studienabschluss - Praktikanten als kostenlose Vollzeitarbeitskräfte?
      Ein abgeschlossenes Studium und alle Türen stehen einem offen. Dies ist in den Augen vieler Nicht-Studierten immer noch das Bild, das sie von Akademikern haben. Leider trifft dies gerade in der heutigen Zeit jedoch nur noch bedingt zu. Nach dem Studium wartet nicht zwingend direkt die große Karriere. Viele müssen sich zunächst nach ihrem theoretischen Wissen zusätzlich Praxis aneignen und dazu wird von vielen Anwaltskanzleien, Architekturbüros und vielem mehr ein Praktikum angeboten. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Praktikanten nicht nur für einige Tage in der Firma bleiben, um sich ein Grundwissen anzueignen. Sie bleiben in der Regel mehrere Monate, sodass sie nach einer gewissen Anlernphase zu vollwertigen Arbeitskräften werden, die dasselbe leisten, wie Vollzeitangestellte. Und genau an dieser Stelle wird das Prinzip Praktikum unfair: Während die Vollzeitangestellten ein volles Gehalt erhalten, gehen die Praktikanten vollkommen leer aus und erhalten nur selten zumindest ein kleines Gehalt, von dem sie aber nicht leben können. Für Betriebe bedeutet das, dass ihre Mitarbeiter zwar stetig wechseln, sie aber kostenlose Arbeitskräfte zur Verfügung haben, die hochqualifiziert und trotz des fehlenden Gehalts meist hochmotiviert sind – sehen sie doch in diesem Praktikum das perfekte Sprungbrett in die große Karriere, hoffen auf Empfehlungsschreiben und auf eine mögliche Festanstellung. Arbeitgeber jedoch sind oftmals der Meinung, dass Praktikanten zwar den Zeitaufwand eines Vollzeitmitarbeiters liefern, aber nicht dessen Verantwortung übernehmen können und dementsprechend nur „niedere“ Tätigkeiten ausführen. Sie sprechen sich auf diesem Wege von Vorwürfen frei, die besagen, dass Praktikanten Arbeitskräfte kostenlos ersetzen würden.

      a. Gratis-Praktika vor allem ein Phänomen der sogenannten Traumberufe

      Wann erhält ein Berufsbild die Bezeichnung Traumberuf? Dazu spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen darf die Bezahlung bei einer späteren Festanstellung oder selbstständigen Tätigkeit nicht außer Acht gelassen werden, diese ist bei den sogenannten Traumberufen in der Regel sehr hoch. Des Weiteren sind Traumberufe sehr begehrte Arbeitsplätze, die einerseits nur in geringem Maße verfügbar sind und andererseits entsprechend gute Kenntnisse erfordern. Zu diesen Traumberufen zählen neben Anwalt und Architekt vor allem auch Berufe der Geistes- und Sozialwissenschaften. Praktika in diesen Bereichen sind entsprechend begehrt, sodass es sich die Arbeitgeber schlicht und einfach erlauben können, unbezahlte Praktikumsplätze anzubieten – die Hochschulabsolventen reißen sich dennoch darum. Unbeliebtere Berufe locken hingegen oft mit bezahlten Praktikumsplätzen, um sie attraktiver zu machen.

      b. Grundrechte für Praktikanten - die Arbeit der Geneva Interns Association

      Es gibt immer zwei Seiten der Medaille, auch beim Thema Praktikum: Sicherlich bietet ein Praktikum oftmals wichtige Erkenntnisse und Einblicke für die Zukunft und eröffnet neue Perspektiven, andererseits aber können nicht alle Studenten dieses Privileg genießen: Personen aus finanziell nicht gut situierten Familien, die nicht auf die Hilfe ihrer Eltern hoffen können oder aus unterschiedlichen Gründen nicht die Möglichkeit hatten, sich ein entsprechend hohes finanzielles Polster im Vorfeld zu ersparen, können sich ein mehrmonatiges unbezahltes Praktikum nicht leisten – obwohl sie die sonstigen Anforderungen erfüllen und ausreichend qualifiziert sind.
      Um diesem Problem entgegenzuwirken und allen Studenten die Möglichkeit zu bieten, während ihres Praktikums ein Überleben zu sichern, wurde im Jahr 2011 die Geneva Interns Association in Genf gegründet, die fordert, dass in Genf alle Praktikanten in dem Rahmen entschädigt werden, der benötigt wird, um in Genf überleben zu können. Ihr Ziel ist im Grunde simpel: Sie möchten menschenwürdige Verhältnisse in diesem Bereich schaffen. Eine klarere Regelung der Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten wird außerdem gefordert, sodass sich Praktikanten nicht von einem in das nächste unbezahlte Praktikum stürzen. Die Forderung nach einer menschenwürdigen Bezahlung wurde bei Organisationen wie der Internationalen Arbeitsorganisation oder dem Internationalen Roten Kreuz bereits erreicht – die Arbeit der GIA trägt also Früchte.




      2. Das Praktikum als Karrieresprungbrett

      Bei all den negativen Aspekten, mit denen ein Praktikum in Verbindung gebracht wird, darf jedoch nicht vergessen werden, dass ein solches Test-Arbeiten durchaus Sinn macht. Studenten können sich auf diese Art beweisen, wenngleich ihrer Arbeit noch nicht die Bedeutung zukommt, wie es später der Fall sein soll. Dennoch können sie nicht nur einen potentiellen zukünftigen Arbeitgeber kennenlernen, sondern auch sonstige Kontakte in der gewünschten Branche knüpfen. Das Praktikum – wird sich die Stelle sinnvoll den Qualifikationen und eigenen Anforderungen entsprechend ausgesucht – kann demnach ein gutes Sprungbrett sein, auf das heutzutage kaum mehr verzichtet werden kann.

      a. Die Bewerbung

      Der erste Schritt in Richtung Praktikum im Traumjob ist die Bewerbung. Diese muss das gewünschte Unternehmen sogleich überzeugen, denn in vielen Berufen kommen auf eine einzige Stelle zahlreiche Bewerber. Dementsprechend sollte die eigene Bewerbung positiv ins Auge fallen, um die Chancen auf den Platz deutlich zu erhöhen. Zunächst stellen sich aber einige Fragen.
      • Wo soll das Praktikum absolviert werden?
        Damit das Praktikum tatsächlich als Sprungbrett für die Karriere dienen kann, sollte der Praktikumsplatz gut gewählt werden. Sich einen Platz zu suchen, der zu den zukünftigen Berufswünschen passt, ist selbstverständlich und das einzig Sinnvolle. Des Weiteren sollte sich im Vorfeld aber informiert werden, wie das gewünschte Unternehmen mit Praktikanten umgeht.
      • Wo sind geeignete Ausschreibungen zu finden?
        Die Suche nach einem Praktikumsplatz kann über das direkte Anschreiben von in Frage kommenden Firmen geschehen, jedoch auch über Ausschreibungen, die sich speziell an Studenten richten. Diese sind vielerorts direkt in der Universität an einem schwarzen Brett oder ähnlichem zu finden, allerdings sind dies meist regionale Plätze. Wer eine größere Auswahl haben oder für eine Weile das Umfeld verlassen möchte, findet Ausschreibungen bei speziellen Organisationen und Programmen wie beispielsweise Erasmus, AISEC, DAAD oder auch in Jobsuchmaschinen, die über spezielle Praktika-Suchfunktionen verfügen.
      • Wie werden Bewerbungsunterlagen ansprechend gestaltet?
        Gerade weil auf eine Praktikumsstelle zahlreiche Bewerber kommen, ist es besonders wichtig, sich schon mit den Bewerbungsunterlagen gut in Szene zu setzen. Das bedeutet nicht negativ auffallen, nicht aufdringlich wirken, aber dennoch aus der Masse herausstechen. Dabei gilt zu beachten, dass Personalentscheider oftmals noch eine sehr konservative Einstellung haben, ein aufwendig gedrehtes Video oder eine besonders kreative dicke Mappe kosten nicht nur den Bewerber viel Zeit, sondern auch dem Unternehmen und werden daher nur selten ganz gesichtet. Anders verhält es sich natürlich in kreativen Berufen, in denen derartiges tatsächlich ein großer Pluspunkt ist. Generell gilt jedoch: Die Online-Bewerbung geht schnell, die ausgedruckte Form in einer Mappe findet aber mehr Beachtung – wenngleich die Onlinebewerbung heutzutage auch sehr etabliert und teilweise gar keine andere Fassung erwünscht ist. Die einzelnen Papiere werden nach Wichtigkeit geordnet, das Anschreiben jedoch kommt nicht in die Mappe selbst, sondern obenauf. Dabei ist es wichtig, auf Rechtschreibung und Satzgliederung zu achten. Abgesehen vom Anschreiben und Lebenslauf sollten keine Originale beigefügt werden, auch bei Zeugnissen ist keine beglaubigte Kopie vonnöten, eine simple Kopie reicht völlig aus und wird lieber gesehen. Weitere Richtlinien und Hilfestellungen zu den vollständigen Unterlagen lassen sich hier nachschlagen.
      • Welche Fehler gilt es zu vermeiden?
        Was keinesfalls in die Bewerbung sollte – es sei denn, bei der Ausschreibung wird dies eindeutig erwünscht – ist eine Gehaltsvorstellung. Da viele Praktika unentgeltlich erfolgen, wäre eine Forderung ein direktes K.O. Kriterium. Auch sollten Noten nur dann explizit erwähnt werden, wenn sie besonders gut sind. Schlechte Noten aus Prüfungen können und sollen in der Bewerbung unter den Tisch fallen, soweit möglich. Des Weiteren ist der Familienstand ein schwieriges Thema. Während die Erwähnung eigener Kinder bei Männern Stabilität und Verlässlichkeit suggeriert, werden Frauen leider immer noch schnell als das genaue Gegenteil in eine Schublade gesteckt und verschenken somit eventuell eine Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Besser ist es, in der Bewerbung die Tatsache nicht zu erwähnen und erst in einem persönlichen Gespräch auf Nachfrage von der Elternschaft zu berichten. Zu guter Letzt zurück zur auffälligen Bewerbung: Nicht nur, dass Masse selten gut ankommt, sondern auch bunte Farben und auffällige Schriften fallen negativ auf und wirken aufdringlich. Ebenfalls sind Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler in Anschreiben und Lebenslauf ein ganz großer Fauxpas.



      b. Vor dem Praktikum
      Sicherlich ist die Freude groß, wenn ein ansprechender Praktikumsplatz gefunden ist. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick großartig erscheint, ist dies tatsächlich auch. Einige formelle und rechtliche Richtlinien sollten eingehalten werden, damit das Praktikum sich tatsächlich als große Chance entpuppen kann.

      • Wie können sich Praktikanten vor Ausbeutung schützen?
        Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist das bereits mehrmalig angedeutete Ausbeuten im Sinne von Arbeiten, die sonst keiner machen möchte, die nicht dem Berufsbild entsprechen oder der Unterbezahlung für vollwertige Arbeit. Schützen kann sich ein Praktikant davor allerdings erst, wenn das Praktikum bereits angetreten worden ist und er Missstände erfährt. Ein erster Schritt, den Problemen entgegen zu wirken, ist es, diese einfach anzusprechen. Bei größeren Unternehmen ist auch hier der Betriebsrat zuständig. Ist die Möglichkeit nicht gegeben oder bekommt der Praktikant lediglich Ausreden als Begründung zurück, bleiben ihm zwei Maßnahmen:
        • entweder, er beendet das Praktikum vorzeitig und versucht sein Glück in einem anderen Unternehmen erneut
        • oder aber er geht vor Gericht, wenn die Rechte als Arbeitnehmer verletzt werden.

      • Welche Punkte muss der Praktikumsvertrag enthalten?
        Zunächst sollte klargestellt werden, dass ein Praktikumsvertrag immer ausgestellt geregelt werden sollte, um einerseits etwas in der Hand zu haben und um andererseits schriftlich wichtige Punkte festzuhalten. Zu diesen Punkten gehören vor allem: Beginn und Dauer des Praktikums, Arbeitszeiten, Probezeitdauer, Urlaubsdauer, Kündigungsvoraussetzungen, auszuübende Tätigkeiten, Vergütungssumme, Überstundenregelung samt Vergütung und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
      • Wie lange darf das Praktikum dauern?
        Als Faustregel kann gesagt werden, dass ein Praktikum nicht weniger als sechs Wochen dauern sollte, damit der Praktikant die wesentlichen Arbeitsabläufe und Tätigkeitsfelder zur Genüge kennengelernt hat. Länger als ein Jahr sollte das Praktikum aber nicht dauern, denn das lässt darauf hindeuten, dass das Unternehmen sich lediglich eine sehr günstige Arbeitskraft sucht – ohne dieser zu vermitteln, warum sie eigentlich in das Unternehmen gekommen ist. Möchte ein Unternehmen einen Praktikanten länger an sich binden, kann es demjenigen schließlich auch einen Festvertrag anbieten.
      • Wie kann sich optimal vorbereitet werden?Ehemalige Praktikanten befragen oder im Internet nach Erfahrungsberichten suchen, sind Möglichkeiten, um in Erfahrung zu bringen, ob Praktikanten willkommene Unterstützer oder nur billige – wenn nicht sogar kostenfreie – Arbeitskräfte für die Arbeit sind, die sonst keiner machen möchte. Ist dies der Fall, so kann sogar davon ausgegangen werden, dass der Praktikant seine Zeit regelrecht verschwendet, weil er nichts lernt, was für seine Zukunft sinnvoll ist. Sollten sogar relativ viele Praktikanten zeitgleich in einem Betrieb beschäftigt werden, ist dies ein zusätzliches Warnzeichen, denn es ist nur schwer machbar, einer Menge Praktikanten das erforderliche Wissen zu vermitteln, das sie in einem Praktikum erhalten sollten. Hat ein Praktikant das für ihn richtige Unternehmen gefunden, sind Vorkenntnisse über das Unternehmen und dessen Arbeitsabläufe sinnvoll – eine Recherche im Internet beispielsweise gehört zu einer guten Vorbereitung, sowohl für den ersten Arbeitstag als auch für das Bewerbungsgespräch. Um bei den Kollegen und Vorgesetzten einen positiven Eindruck zu hinterlassen, sollten sich Praktikanten im Idealfall außerdem auf die richtige Kommunikation verstehen. Ob telefonisch, per Email oder im persönlichen Gespräch, die richtigen Basics können einerseits das eigene Knowhow zeigen und andererseits für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen. Was dabei im Detail beachtet werden sollte, wird unter raabverlag.ch erklärt.



      c. Der Alltag des Praktikanten
      Erst in der Schule, dann auf der Universität, eventuell zwischendurch den einen oder anderen kleinen Job als Kellner oder Bürokraft – aber in einer Anwaltskanzlei dem möglichen zukünftigen Vorgesetzten über die Schulter geschaut oder den Chefs im Meeting gegenüber gesessen, das haben bis dato nur wenige Studenten. Im Praktikum erwartet sie demnach ein ganz neues Leben mit viel praktischer Erfahrung, ein völlig neuer Alltag, auf den es sich entsprechend einzustellen und vorzubereiten gilt.

      • Welcher Dresscode ist zu wählen?
        In den meisten Betrieben, in denen ein Hochschulabschluss vonnöten ist, ist bei den Männern der Anzug und bei den Frauen das Kostüm oder der Hosenanzug die richtige Wahl. Der Kapuzenpulli und die lässige Jeans aus der Vorlesung sind in der Regel fehl am Platz, ein förmliches Auftreten wird hingegen erwünscht, es sei denn, der Casual Look ist ausdrücklich gestattet. Dies ist ebenfalls berufsabhängig, wobei kreative Berufe das Ganze meist lockerer sehen.Einige weitere Beispiele für den richtigen Look im Büro sind unter beobachter.ch zu finden.
      • Welche Verhaltensweisen sind erwünscht?
        Ein Praktikant sollte sich darüber klar sein, dass der Arbeitsalltag in einem Betrieb deutlich förmlicher vonstattengeht als auf der Universität. Benehmen und Anstand sind somit das A und O, ebenso wie pflichtbewusstes und ordentliches Arbeiten. Nur wenn sich Praktikanten an die Verhaltensweisen des jeweiligen Unternehmens anpassen, geben sie ein gutes Bild von sich selbst ab und steigern ihre Chancen auf Empfehlungen oder gar eine Übernahme.
      • Von Über- und Unterforderung – wie reagieren, wenn das Praktikum nicht den eigenen Vorstellungen entspricht?
        Das Gute an einem Praktikum, welches nicht den Erwartungen entspricht, ist, dass es nur von kurzer Dauer ist. Ein Praktikum ist neben dem Sammeln von Erfahrungen, dem Knüpfen von Kontakten und dem Ausloten von Möglichkeit ebenso eine Prüfung, ob das Berufsbild tatsächlich das ist, was sich vorgestellt worden ist. Entspricht es dem nicht, hat der Praktikant die Chance, das Praktikum vorzeitig zu beenden (hierbei müssen allerdings die im Vertrag geregelten Kündigungsvoraussetzungen beachtet werden). Dann bietet sich immer noch die Gelegenheit, sich ein anderes, den eigenen Anforderungen besser gerecht werdendes Praktikum in einem anderen Betrieb zu suchen. Bevor jedoch ein Abbruch in Erwägung gezogen wird, macht es Sinn, sich mit dem Vorgesetzten auseinander zu setzen und ihm die Probleme aufzuzeigen. Eventuell kann auf diese Weise eine für beide Seiten gute Lösung gefunden und das Berufsfeld wieder schmackhaft gemacht werden.
        Wenn dies nicht möglich ist und die Über- oder Unterforderung nicht zu sehr ausgeprägt ist, die Arbeit also für eine gewisse Dauer annehmbar ist, dann bietet es sich an, das Praktikum bis zum Ende mit einer angemessenen Verhaltensweise durchzuhalten. Denn dies macht sich im Lebenslauf durchaus besser als ein abgebrochenes Praktikum – und die am Ende zu erwartende Beurteilung wird dementsprechend ausfallen. Vor allem bei einem Praktikum über wenige Wochen ist dies empfehlenswert.





      3. Fazit
      Ein Praktikum, ob über sechs Wochen oder ein Jahr hat viele Vorteile, wenn der Praktikant ein praktikumsfreundliches Unternehmen gefunden hat. Dann bekommt er nicht nur sinnvolle Einblicke in seinen Traumberuf, lernt die Anforderungen und Tätigkeiten genauer kennen, sondern kann selbst eine kaum vergütete oder gar unbezahlte Stelle tatsächlich als Karrieresprungbrett nutzen. Zum einen aufgrund der geknüpften Kontakte und der erhaltenen Beurteilungen und Empfehlungen, zum anderen aber auch, weil sich ein Praktikum für den weiteren beruflichen Weg in einer Bewerbung sehr gut macht. In der Regel werden häufig Personen mit ersten Berufserfahrungen gesucht. Ein Praktikum kann dabei auch als solche angesehen werden



      Abbildung 1: © goodluz - Fotolia.com
      Abbildung 2: © Matthias Stolt - Fotolia.com
      Abbildung 3-6: Selbsterstellte Grafiken
      Abbildung 7: © vladimirfloyd - Fotolia.com
    uniboard.ch - gemeinsam studieren ist besser
    Nachhaltiger studentischer Austausch über die Grenzen von Hochschulen, Studienrichtungen und Jahrgängen hinweg - kostenlos, anonym, seit 2002.
    join us